Die geführte Imagination in der Psychotherapie

Diese Imagination stelle ich hier einmal als kurzes Beispiel ein, wie z.B. in der Gestalttherapie Reisen dieser Art als psychotherapeutisches Mittel verwendet werden können. Hierbei geht es nicht um die Entspannung, sondern darum über die geführte Imagination mehr über das Innenleben, die Empfindungen eines Menschen zu erfahren. Z.B. darüber, wie er sich selber sieht.
Während dieser Imaginationen findet ein aktiver Dialog zwischen Therapeut und “Reisendem” statt. D.h. während der Reise antwortet der Betreffende direkt auf die Fragen des Therapeuten.

Innerhalb solcher Reisen ist es z.B. auch möglich, den Betreffenden mit sich selber - mit seinem Unterbewusstsein - in den Dialog treten zu lassen. Möglicherweise trifft er auf seiner Reise einen Fremden, mit dem er die Rollen tauscht und dabei für beide Personen spricht.

Oder er übernimmt die Rolle eines Flusses und beschreibt, wie er sich als Fluss fühlt. Ob er ein kleiner, langsam dahinfließender oder ein reißender Fluss wäre. Durch welche Gegenden er fließen würde. Ob sein Wasser klar oder trübe wäre, voller Fische oder leer.

Kurzbeispiel               Imagination “Das Spiegelzimmer”

Wir begeben uns Heute auf eine Reise in das Innere deiner Seele.
Dazu mache es dir bequem und entspanne dich.
Wenn du möchtest, schließe deine Augen.
Ich zähle jetzt langsam von 5 bis 1 und mit jeder Zahl gehst du tiefer in die Entspannung.
Konzentrierst du dich nur auf deine Reise ins Innere deiner Seele.

5 Mache es dir bequem, so bequem wie möglich.

4 Spüre, wie dein Körper fest und schwer auf deiner Unterlage liegt. fest und schwer.

3  Konzentriere dich nur auf meine Stimme. Alles andere ist unwichtig.

2 Spüre deinen Atem. Gleichmäßig und ruhig. Gleichmäßig und ruhig

1 Und mit jedem Atemzug gehst du tiefer in die Entspannung.

Du konzentrierst deine Aufmerksamkeit jetzt nur noch auf meine Stimme und dich selbst. Spüre deinen Körper. Spüre in dich hinein.

Du konzentrierst deine Aufmerksamkeit jetzt nach Innen. Nur auf dich selbst.
Du befindest dich in einem geräumigen hellen Raum. An den Wänden hängen große Spiegel.
Schau´ dich in Ruhe um. Lass´ deine Gedanken, deine Gefühle einfach fliessen.

Vor einem der Spiegel steht ein Stuhl-
Und wenn du bereit bist setze dich auf diesen Stuhl und schau in den Spiegel, konzentriere dich auf dein Spiegelbild.

Was siehst du, was kannst du erkennen? Betrachte dein Spiegelbild ganz genau.

....Beschreibe, was du siehst.

....Was empfindest du dabei?

....Fällt dir etwas ganz besonders auf.

Jetzt stelle dir vor, du wärst dein Spiegelbild. Du hast den Platz mit deinem Spiegelbild getauscht und schaust dich jetzt selber an. Betrachte dich genau.

....Beschreibe, was du nun siehst.

....Ist etwas anders als vorher? Hat sich etwas verändert?

....Was fühlst du, was empfindest du nun?

Jetzt tausche wieder den Platz. Setze dich wieder auf den Stuhl. Du bist jetzt wieder du selbst und schaust in dein Spiegelbild.
Betrachte dein Spiegelbild ganz genau.

....Hat sich dein Spiegelbild verändert?

....Beschreibe was du siehst.

....Was empfindest du jetzt, wenn du in den Spiegel schaust?

Jetzt stehe wieder auf von deinem Stuhl und kehre zurück in diesen Raum.

Zurück in das hier und jetzt. Öffne deine Augen.